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Man könnte denken, dass die Magie des Strandes endet, wenn die Sonne untergeht und die Erde in Dunkelheit versinkt. Für mich ist es die perfekte Kulisse, um den Nachthimmel und seine Sterne zu betrachten. Mit den Füßen im kühlen Sand und einem Pointer in der Hand bitte ich meinen Partner – ebenfalls Astrophysiker – die Sterne und Sternbilder zu benennen.
Vom Himmel verzaubert, komme ich am Ende immer auf die Frage zu sprechen, was dort draußen vielleicht existiert – oder auch nicht.
In einer pechschwarzen Nacht können unsere Augen bis zu 5000 Sterne sehen (Elon Musk, bitte ruinieren Sie das nicht!). Aber es gibt noch viele mehr, die wir nicht sehen können, weil sie zu schwach leuchten oder zu weit weg sind.
Unsere Galaxie beherbergt Hunderte von Milliarden von Sternen und soweit Teleskope sehen können, gibt es etwa 100 Milliarden Galaxien in unserem Universum. Das bedeutet, dass es im Universum mindestens 1 gefolgt von 22 Nullen Sterne gibt. Von diesen sind etwa 10% Sterne, die unserer Sonne ähneln. Das sind mehr Sterne als die Sandkörner an unseren Stränden und Wüsten zusammengenommen.
Wir wissen nicht, wie viele dieser Sterne die richtigen Bedingungen haben, um einen Planeten wie unseren zu beherbergen, mit der richtigen Temperatur und Umgebung, um Leben zu ermöglichen. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass etwa jeder vierte Stern, der unserer Sonne ähnelt, einen Planeten von der Größe der Erde beherbergen kann. Das bedeutet, dass es allein in unserer Galaxie etwa 1 Milliarde Sterne mit Planeten geben sollte, die der Erde ähneln, und viele davon sind älter als unser Sonnensystem. Wenn also die Bedingungen erfüllt sind, sollte sich intelligentes Leben bereits entwickelt haben. Wie viele außerirdische Zivilisationen gibt es?
Wir können nur spekulieren.
Es gibt eine Formel namens Drake-Gleichung, die versucht, das zu beziffern, aber es gibt einen Haken. Die Gleichung hängt von mehreren Unbekannten ab, wie der Anzahl der Sterne, die jedes Jahr geboren werden und dem Anteil von ihnen, der Planeten hat. Die Gleichung hat also nicht die eine Lösung, sondern viele mögliche Lösungen, die von „wir sind allein in der Galaxie“ bis „es gibt Millionen solcher Zivilisationen“ reicht.
Wenn es tatsächlich Millionen gibt, sollten diese Zivilisationen fortschrittlichere Technologien haben als unsere. Wir hätten sie also schon treffen oder zumindest von ihnen hören sollen, aber das haben wir nicht.
Wo stecken denn alle?
Diese Frage wird das Fermi-Paradoxon genannt, benannt nach dem italienischen Physiker Enrico Fermi und sie beschäftigt Wissenschaftler schon seit langem. Mehr als 75 Theorien haben versucht, sie zu beantworten, drei der anerkanntesten sind:
1) Intelligentes außerirdisches Leben ist sehr selten und nur wenige Zivilisationen entstehen je.
2) Die Lebensdauer intelligenter Zivilisationen ist sehr kurz. (Was uns dazu drängt, unsere Zeit weiser zu nutzen!)
3) Zivilisationen existieren, aber wir sehen die Beweise nicht.
Wissenschaftler suchen mit Radiowellen nach Antworten. Die Idee dahinter ist einfach: Unsere Zivilisation nutzt Funkwellen, um zu kommunizieren, vom Radiohören über das Telefonieren mit unserer Oma mit dem Handy bis zum Überprüfen der sozialen Medien. Wenn es intelligente Zivilisationen gibt, könnten sie auch eine Technologie nutzen, die Radiowellen aussendet. Auf der anderen Seite produzieren Himmelsobjekte wie Sterne und Galaxien auch Radiowellen und Astrophysiker nutzen riesige Radioteleskope, um sie zu detektieren. Warum also nicht unsere Teleskope nutzen, um Signale außerirdischer Zivilisationen aufzufangen?
SETI, was für „Searching for ExtraTerrestrial Intelligence“ (dt. „Suche nach außerirdischer Intelligenz“) steht, ist eine Non-Profit-Organisation, die seit mehr als 30 Jahren mit Radioteleskopen nach solchen Signalen sucht. Bisher wurden jedoch keine jemals entdeckt. Das mag nicht allzu überraschend sein. Eine Studie, die letzten Monat herauskam, legt nahe, dass es in unserer Galaxie mindestens 36 Zivilisationen geben sollte, die über Funksignale kommunizieren können, aber dass diese so weit entfernt sind, dass es für unsere aktuelle Technologie unmöglich ist, sie zu erkennen.
Vielleicht finden wir eines Tages intelligentes Leben, vielleicht auch nicht. Vielleicht sind wir die Aliens auf diesem wunderschönen Planeten oder aber wir leben in einer Simulation ohne es zu merken. Bis wir das herausfinden (wenn überhaupt), wird mich die Vorstellung weiterhin in Erstaunen versetzen, wie klein und unbedeutend wir verglichen mit der Weite des Universums sind. Aber was ist, wenn die Theorie stimmt, dass wir von solchen Zivilisationen nichts gehört haben, weil sie sich selbst vor der Entwicklung von Spitzen-Technologien zerstört haben?
Das ist erschreckend und fordert uns auf, unsere Intelligenz zu beweisen und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Wir müssen uns um unseren Planeten und jedes kostbare Leben auf ihm kümmern, anstatt Zeit und Ressourcen für Kriege, Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder Frauenfeindlichkeit zu verschwenden. Als intelligente Wesen ist es unsere Pflicht, nicht nur unsere eigene Spezies zu erhalten, sondern auch andere auf unserem Planeten, dem einzigen Ort im Universum, wo Leben existiert und aufrechterhalten werden kann, soweit wir wissen…
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Jamy-Lee Bam, Data Scientist, Cape Town
Paarmita Pandey, Physics Masters student, India
Nesibe Feyza Dogan, Highschool student, Netherlands
Una, writer and educator
Radu Toma, Romania
Financier and CEO, USA
Yara, Lebanon
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